Dipl.-Päd. Nadja Lehmann, Zentrum für Salutogenese
Einführungsvortrag: „Welches Verstehen ist heilsam?“
Abstract:
Was unter Verstehen und Intelligenz verstanden wird, wird gesellschaftlich immer wieder neu ausgehandelt. In der Zeit der aktuellen Hochkonjunkur der Hirnforschung wird Verstehen oft verbunden mit Denken und Wissen. Das Gehirn wird im inneren Bild zur über alles schwebenden Kommando- und Kontrollzentrale, deren Funktionen man verstehen und dann optimieren muss. Was hat dies mit Verstehen zu tun? Welches Verstehen ist heilsam?? Medizinische Theorien und Erklärungsmodelle geben zunächst Sicherheit im Falle einer Erkrankung. Gerade erkrankte Menschen erleben aber immer wieder, dass keine einzelne ‚objektive’ Theorie, gewonnen aus fremder Lebenserfahrung, ausreicht, um ihren lebendigen Prozess der Genesung vollständig zu erfassen oder erklären zu können. Man könnte vor der Komplexität des Lebens bzw. vor dem Unbewussten resignieren und behaupten, Heilung und Gesundheit seien obskur, d.h. müssen verborgen sein und bleiben. Integration ist in diesem Fall nötig: Konzepte wie z.B. das der emotionalen Intelligenz oder aktuell das der Intuition versuchen, verschiedene Aspekte von Verstehensprozessen zusammenzubringen. Letztlich besitzt jeder einzelne Mensch seine eigene subjektive Theorie von der Entstehung von Krankheit und Gesundheit, von der aus wir zu einem Moment von innerer Wahrheit, einem Erleben von Stimmigkeit, gelangen können. Die ’Wahrheit’, das Gefühl von Verstehen, ist letztlich so beweglich und lebendig wie der Mensch selbst! Dieser Vortrag soll dazu beitragen, den ersten Schritt auf dem Weg der Suche nach einem heilsamen Verstehen zu machen, den dieses Symposium gehen will.
Theodor D. Petzold, Arzt, Zentrum für Salutogenese
Einführungsvortrag: „Intuition und der Attraktor des Lebens“
Abstract:
Jeder Lebenstag hat sein attraktives Ziel – ebenso wie das ganze Leben auf ein inneres, sehr oft unbewusstes Annäherungsziel ausgerichtet ist. Der Körper reguliert sich selbst entsprechend attraktiver Ziele: Wie hoch die Temperatur und der Blutzucker sein soll usw. Alle diese Annäherungsziele – seien es nun physiologische Sollwerte oder geistige Ziele, die unserem Leben einen Sinn geben können, begleiten uns als ‚innere Bilder’, als ‚seltsame Attraktoren’, wie Chaosforscher sagen. Hier liegt m. E. das Geheimnis der Gestaltbildung lebendiger Systeme und damit auch das Geheimnis der Salutogenese.
Für unsere gesunde Entwicklung gehen wir in Kontakt zu diesen inneren Bildern, gehen mit unserem Bewusstsein und Handeln in Resonanz. D. h. dass wir unser Leben nach diesen attraktiven Zielen ausrichten: die körperlichen Funktionen nach den physiologischen Attraktoren wie z.B. Sicherheit und Sättigung, die sozialen Aktivitäten nach emotional attraktiven Zielen, wie z.B. Liebe und Zugehörigkeitsgefühl, sowie das kulturelle Engagement nach mental interessanten Gebieten wie z.B. Ästhetik und Forschung.
Wenn wir einmal in die Stille hören und versuchen, die Bedeutung der Zwischenräume zu erfassen – dann kann hinter all den körperlichen, emotionalen und mentalen Bedürfnissen eine Dimension erscheinen, die all dem anderen eine Bedeutung, einen attraktiven Sinn geben kann, eine Dimension, die wir nur intuitiv erfassen können, die nur begrenzt in Worte zu fassen ist. Im Vortrag geht es darum, eine Art zu denken zu finden, die uns für Intuition, für eine Resonanz auf attraktive Zielbilder in dieser Dimension öffnet.
Prof. Christina Krause und Verena Klopp
Vortrag: „Elternliebe eine Intuition? Wie Kinder über ihre Familie reflektieren…“
Abstract:
Wenn Intuition und rationale Analyse sich ergänzen, dann gelingt Kommunikation. Gelingende Kommunikation ermöglicht die Entwicklung des Gefühls von Selbstwert und Zugehörigkeit. Diese wiederum sind salutogene Ressourcen. Die Familie ist jener Ort, wo Kinder normalerweise die Bedingungen vorfinden, um diese Ressourcen herausbilden zu können.
Eltern nehmen ihr Kind in ihr Selbstbild auf, deshalb verstehen sie es meist intuitiv. Kinder entwickeln schon im Vorschulalter ein intuitives Verstehen für das, was in ihren wichtigsten Bezugspersonen – den Eltern – vor sich geht.
Eine Trennung der Eltern stellt Kinder vor Probleme, die sie intuitiv nicht lösen können und zu dessen rationaler Lösung vor allem jüngere Kinder nicht fähig sind.
Im Vortrag soll gezeigt werden, wie Viertklässler die vielfältigen Belastungen, denen sie bei einer Scheidung ausgesetzt sind, erleben und wie ihnen die Reorganisation und Umstrukturierung des Familienkonzepts gelingt. Die kindliche Perspektive wurde mit Hilfe von Familiendarstellungen analysiert, die innerhalb des Forschungsprojekts “Ich bin Ich – Gesundheit fördern durch Selbstwertstärkung” von Grundschulkindern angefertigt wurden.
Der Vergleich zwischen den Darstellungen von Scheidungskindern und Nicht-Scheidungskindern ergibt deutliche Unterschiede. Die Darstellungen der Scheidungskinder sind von einer großen Heterogenität gekennzeichnet, die typische Nachscheidungssituation konnte nicht festgestellt werden. Jungen scheinen aber mehr Anpassungsschwierigkeiten als Mädchen an die neue Familiensituation zu haben. Im Vortrag wird das an Beispielen verdeutlicht.
Reinhard Billmeier, Berater und Coach
Workshop: „Intuition, Quelle spiritueller Erfahrung?“
Abstract:
Das Thema des Workshops ist die Bewusstwerdung der jeweils eigenen intuitiven Kompetenz, die jedem Menschen zur Verfügung steht und wie diese zu anderen Kompetenzen in Beziehung steht. Ausgehend von dem Rad der Persönlichkeitsfunktionen (Denken, Empfinden, Fühlen, Intuieren) werden in dem Workshop wesentliche Aspekte der Intuitionsfunktion über Übungen erlebbar. Hauptaspekt der Arbeit wird aktive Imagination sein und deren Beziehung zu den Wertungen des Denkens und Fühlens; es wird erfahrbar werden, wie die „reine Wahrnehmung“ eine gute Voraussetzung für intuitives Erleben schafft.
Der Workshop wird auch einen Raum bieten um über die jeweils eigenen Erfahrungen mit Intuition als Quelle spiritueller Erkenntnis zu sprechen. Ich sehe die „intuitive Funktion“ insbesondere als Öffnung zu transpersonaler Erfahrung und damit als Berührungsmöglichkeit mit dem kosmischen Ganzen (dem Göttlichen). In diesem Sinne beschreibt intuitives Verstehen eine grundlegend andere Qualität als das Verstehen über den Verstand.
Zur Person:
Reinhard Billmeier, Berater und Coach, Hildesheim:
Dr. phil., geboren 1949; ich beschäftige mich seit 1983 mit entwicklungsorientierter Beratung. Grundlagen meiner Arbeit sind Werte und Menschenbild des Humanismus, organsiationsinterne Erfahrungen bei Siemens und Continental und die Kraft aus den bewältigten Krisen meines eigenen Berufswegs. Seit 1987 bin ich als Coach und Supervisor im Management sowie als Ausbilder für Beratungsprofessionals im eigenem Unternehmen selbständig. (www.r-billmeier.de)
Dr. med. Thomas Heucke, Psychotherapeut
Impulsreferat: „Double bind: Geschichte(n) auf dem Kopf“
Von Paul Watzlawick „Anleitung zum Unglücklichsein“ ist Double bind vielen als eine Form menschlicher Kommunikation vertraut. Wer „quer“ „um die Ecke“ zu denken gewohnt ist, kann lernen, das Muster mit der Zeit rational zu durchschauen. Diejenigen, die es von Kind an kennen, verspüren, wenn sie ihm begegnen, oft intuitiv eine Art diffuser Verunsicherung, fast immer verbunden mit Ärger oder gar Wut. Fließen diese Gefühle ungefiltert in den Kontakt ein, wirken sie vordergründig System erhaltend zwischen Erstarrung, Kampf und Flucht.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Anwenden und das Einüben „gesunder“, gewaltfreier Kommunikation in der Therapie allein oft nicht ausreichen, um die daraus erwachsende Not zu lösen.
Double bind gedeiht in der Grauzone zwischen Bewusstem und Unbewusstem.
Dies veranlasste mich, hinzuschauen, welche Schicksale bzw. Motive dazu führen, Double bind als verzweifelten Heilungs“versuch“ anzuwenden und/oder zu erleiden: Verlust, Schuld und Selbstwertkonflikte. Erst wenn diese bewusst, betrauert und gelöst werden, wird ein gedeihliches Miteinander wieder möglich.
In dem Impulsreferat sollen die ursprüngliche Definition, einige Aspekte eines vertieften Verständnisses und Ansätze zur Überwindung kurz skizziert werden.
Dr. med. Thomas Heucke, Psychotherapeut
Workshop: „Symptome als Vollendung nicht gelebten Lebens der Ahnen verstehen“
Im Rahmen dieses Workshops besteht die Möglichkeit, die Genogrammarbeit (Auswertung erweiterter Stammbäume) und einige Grundzüge der Familienbiographik von Rainer und Monika Adamaszek kennen zu lernen.
Am Beginn soll die Arbeit in einem kurzen Überblick theoretisch vorgestellt werden.
Danach kann einer der TeilnehmerInnen ein Beispiel aus seinem Arbeitsbereich zur praktischen Demonstration mitbringen, wenn ihm Daten von drei Generationen einer Patientenfamilie über Bindungen und Verluste (Geburt, Heirat, Trennung, Scheidung, Tod) zur Verfügung stehen.
Gerne berichte ich auch eine Vignette aus meiner eigenen Praxis.
Sigrid Schulze Bremer (Soz.wiss. M.A.) und Ernst Schulze Bremer (Dipl.-Kfm.), beide HP Psychotherapie
Vortrag zum Thema: Heilsames Verstehen – zwischen Intuition und Ratio und Workshop: Dynamiken der Persönlichkeit durch Aufstellungen der internen Familie (AIF) erforschen.
Abstract:
In der AIF (Aufstellung der Internen Familie) erforschen wir die innere Dynamik der verschiedenen Teile unserer Psyche, ihre Funktionen und ihre -ursprünglich – positiven Absichten. Indem wir das Selbst (nach R. Assagioli) stärken und es befähigen, den Dialog mit seinen abgespaltenen Teilen (Manager, Verbannte und Ablenker/ Agitateure nach R. Schwartz) aufzunehmen, entfaltet die angeborene Selbstregulationsfähigkeit wieder ihre Kraft. Die „Ablenker/ Agitateure“, die sich als Krankheitssymptome oder selbstschädigendes Verhalten zeigen, können sich zurückziehen und treten nur noch als Wächter oder Warnende auf, wenn die ntegrations- und Führungskraft des Selbst droht, geschwächt zu werden. Die „Manager“ geben ihre übermäßig bestimmenden Rollen auf und lassen sich vom Selbst in den Dienst nehmen. Die „Verbannten“ werden vom Selbst ans Licht geholt, gesehen und beschützt. Es sind Teile, die auf einer sehr frühen Entwicklungsstufe stecken geblieben sind und nun viel liebevolle Zuwendung
vom Selbst brauchen, um nachzureifen. Sie erfahren die heilsame und integrierende Kraft des AIF-Ansatzes in kleinen
Aufstellungen am eigenen Leibe.
Zu den Referenten: Wir sind seit 20 Jahren als Unternehmensberater und Systemische Coaches in Göttingen tätig und arbeiten seit 1999 in Systemischer Therapie und Beraterlehrgängen mit verschiedensten Aufstellungsformaten. In die Entwicklung von AIF sind ausserdem 10 Jahre intensiver Selbsterfahrung im Studium des Diamond Approach eingeflossen.
Weitere Informationen zu AIF: www.schulzebremer.de
Dr. Jürgen Ph. Furtwängler, Stabsoberarzt a. D.
Impulsreferat: Psychoxenologie: Das Fremde verstehen – Eine Ressource salutogener Lebensgestaltung
Summary
Der Begriff vom Fremden nomadisiert diffus durch die Diskurse. Während das Fremde in Mythos und Philosophie vielfach Gestalt angenommen hat, wurde der Begriff weder von der Psychologie noch von der Psychiatrie als eine Gegebenheit seelischen Lebens, ja als Gegebenheit der condition humaine je explizit konzeptualisiert, obwohl sich diese Disziplinen als Wissenschaft vom Fremd-Seelischen, bzw. die Psychiatrie sogar vom seelisch Fremdartigen (Verrückten) verstanden wissen wollen. Das Fremde kommt bei ihnen lediglich indirekt in Begriffen, wie dem von der (Selbst-) „Entfremdung“ u. dgl. vor. Demgegenüber lassen sich mit Arbeiten über das „Selbst“ ganze Bibliotheken füllen.
Die Psychoxenologie versucht (in Anlehnung an die Xenologie, wie sie durch den Kameruner Philosophen Bonny Duala M’Bedy[1] inauguriert worden ist) als eine auf das Fremde gerichtetete anthropologisch-psychiatrische Perspektive das Fremde in seiner Bedeutung als globale Herausforderung i. S. eines sowohl kognitiven als auch emotionalen Stressors für die menschliche Orientierung im Leben[2] begreiflich zu machen.
Unser Menschenbild künftig mit einem lebendigen Sinn für das Fremde als globalem Stressor für die seelischen Ressourcen unserer Bewußtwerdung, ja unseres Lebens-Orientierungsvermögens überhaupt zu gestalten, könnte dahin führen, für uns ein humaneres Leitbild hin zu einer neuen globalen Normalität abzugeben, die es den Menschen ermöglicht untereinander individuell und interkulturell, aber auch sonst mit ihrer Umwelt um des gemeinsamen Überlebens willen besser auszukommen, als es uns bislang gelungen ist.
Quelle:
[1] Duala M’Bedy, M.: Xenologie – Die Wissenschaft vom Fremden und die Verdrängung der Humanität aus der Anthropologie, Fermenta philosophica, Verlag Karl Alber, Freiburg / München, 1977
[2] Vgl.: Antonovsky: der Kohärenzsinn als „globale Orientierung“
Regula Hagenhoff, Leiterin des Adler-Dreikurs-Institutes
Workshop: „Zurück in die Zukunft! Arbeit mit Kindheitserinnerungen“
Warum fühle ich mich oft so klein? Weshalb kann ich so schlecht `nein´ sagen, und warum ertrage ich das Alleinsein nicht? Wer bin ich eigentlich? Oft sind wir uns selbst ein Rätsel – und tragen die Lösung doch in uns. Ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis aktueller Lebens- und Krisenbedingungen sind unsere Kindheitserinnerungen. Wie innere Bildern leiten sie uns – zumeist unbewusst – durchs Leben. An die Oberfläche geholt, helfen sie uns, unsere persönliche Situation zu deuten und daraus Chancen für unsere Entwicklung zu gewinnen. Wer mit Kindheitserinnerungen arbeitet, reist in die Vergangenheit – um in der Zukunft anzukommen.
Ulrike Balmer: Pädagogin, Therapeutin
Impulsreferat: „Ich bin o.k.! Du bist o.k.! Gott ist o.k.!“
Wie in dem Kartenspiel für Kinder „Schwarzer Peter“ die Karte „Schwarzer Peter“ von einem Spieler dem anderen zugeschoben wird, so sind wir Menschen – oft mehr unbewusst als bewusst – schnell dabei, zur eigenen Schuldentlastung anderen die „Schuld“ für etwas zu geben. Das passiert, meistens aus eigenen wiederum oft mehr unbewussten Nicht-o.k.-Gefühlen heraus. Seit der Transaktionsanalyse („Ich bin o.k. Du bist o.k.“) und der Systemischen Therapie mit ihrer mehrgenerationalen Sichtweise auf psychische Schwierigkeiten bemüht man sich in der Psychotherapie darum, keinen „Schuldigen“ mehr zu suchen. Alle sind „Opfer“ ihrer Erziehung, Eltern, Großeltern, Urgroßeltern… bis wir bei Adam und Eva ankommen. Wenn wir nun auch noch die arme Eva entlasten wollen, die der Schlange und dem Apfel bekanntlich nicht widerstehen konnte, dann landet der „Schwarze Peter“ bei Gott. Warum auch hat er das Verbot ausgesprochen? Warum auch wollte er die Erkenntnis von Gut und Böse für sich alleine haben? – Oder war vielleicht alles ein Missverständnis?
In meinem Vortrag soll es um ein vorsichtiges Annähern an ein neues Welt- und Gottesverständnis gehen, das sich in Quantenphysik, Theologie und Esoterik in den letzten Jahrzehnten und Jahren entwickelt. Durch das Bewusstmachen alter kollektiv verankerter Gottesbilder („Gottesvergiftung“) und die Vermittlung neuer Informationen und Denkmöglichkeiten kann ein „heilsames Verstehen zwischen Intuition und Ratio“ angebahnt werden.
Robert Schilling, Krankenpfleger, Kommunikationstrainer
Impulsreferat: „Salutogene Kommunikation im Krankenhaus“
Roter Faden: Das Verstehen als Gesundheitsfördernde Interaktion zwischen Patient und medizinischen Personal (Pflege)
Fragen die zu beantworten versucht werden:
- Verstehen Patienten was für Sie in der Pflegesituation für ihre Gesundheit gut ist?
- Verstehen Pflegekräfte was für den Patienten in der Pflegesituation gut ist?
- Meinen beide Gruppen das gleiche, wenn sie sagen, dass sie etwas davon verstehen, was für den Genesungsprozess am Besten ist?
Grundlage:
In den Grundlagen werden die drei Säulen des Kohärenzgefühls, die Sinnhaftigkeit, die Handhabbarkeit und die Verstehbarkeit, sowie das Kohärenzgefühl selbst erläutert. Dann wird der Fokus auf das Verstehen gelenkt und die Frage erörtert, ob Patienten bzw. Pflegekräfte Pflegesituationen gleich oder anders erleben.
Im Bezug auf die „Erlebnisorientierte Situationsforschung in der Pflege“, von Astrid Elsbernd, erschienen im Verlag Hans Hubert (2000), wird gezeigt, dass die Pflegesituation von Patienten völlig anders erlebt und verstanden werden als vom Pflegepersonal. Dieser Unterschied des Erlebens wird durch die Grundsätze der Pflegewissenschaftlerrinnen Florence Nightingale 1820-1910, Virginia Henderson 1897-1996 und Dorothea E. Orem 1914 begründet. Diese Grundsätze bilden heute noch die Grundlage für das Verhalten in Pflegesituationen. Außenseiterin, weil nicht weiter in der Pflegepraxis beachtet, ist Jean Orlando 1926 mit Ihrer Theorie der Wahrnehmung und der Kommunikationsfähigkeit in der Pflege.
Praxis:
Die Pflegetheorien und die entsprechenden Verhaltensweisen werden durch Beispielsituationen versucht zu erörtern. Dabei handelt es sich um Situationen, in denen das Verstehen der Pflegesituation auf eine gemeinsame Ebene abgeglichen wurde und somit eine deutliche Förderung des Gesundheitsprozess erreicht wurde. Dieser Teil wird etwas 50% des Vortrages beinhalten.
Wilma Castrian
Impulsreferat und Workshop: „Beobachtung und Empfinden, Fühlen und Verstehen: Psychophysiognomie – Menschen sehen – Menschen verstehen“
Abstract:
„Menschen sehen – Menschen verstehen“ – das ist als eine Möglichkeit zu interpretieren, sich die Beobachtungs- und Beschreibungsfaktoren über den Menschen bewusst zu machen. So erklärt sich zum Beispiel der beobachtete Körperbautyp durch sich selbst als Ausdruck eines Bedürfnisses, das sich in individueller Eigenart verwirklichen will mit einem sehr vitalen Anspruch. Und so lässt sich mit jedem Beobachtungsfakt verfahren, der in seiner Vernetzung mit allen übrigen Ausdrucksformen gesehen wird. Die Systemorientierung ist nach Carl Huter (1861 – 1912) formuliert.
Wilma Castrian, Jahrgang 1932, Studium der Psycho-Physiognomik, seit 1978 öffentliche Vortragsreihen im In- und Ausland.
Frau Castrian vermittelt mit rhetorischem Geschick das komplexe Thema der Psycho-Physiognomik, Gesichtsausdruckkunde Körpersprache nach Carl Huter als gelebte Menschenkenntnis im Berufs- und Privatleben.
In Theorie und Praxis gibt sie dem Seminarteilnehmer die Möglichkeit, selbst diese Art der Menschen(er)kenntnis umzusetzen und im täglichen Leben anzuwenden.
Martina Tolnai, Krankenschwester, Kräuterfachfrau
Impulsreferat: „Das menschliche Kontinuum“
Bei meinem Thema geht es einerseits um die seelischen Grenzen innerhalb derer eine gesunde Entwicklung stattfinden kann und andererseits um die dauerhafte Grenzüberschreitung, die zur seelischen/körperlichen Krankheit führt. Außerdem geht es um die notwendigen Schritte einer kontinuierlichen Entwicklung, deren teilweises Überspringen zu lebenslangen Schäden führen kann. Beispiel: Ein „weggelegtes“ Baby kann im Gegensatz zu einem getragenem Baby kein Urvertrauen in die Welt und seine Person entwickeln. Es wird sich nicht angenommen und ängstlich fühlen. Die daraus resultierenden Verhaltensmuster kennen wir alle. Und so geht es immer weiter, was Rüdiger Dahlke sehr schön beschreibt. Frau Irina Prekop hat, um diesen frühkindlichen Mangel zu beheben, eine Therapie entwickelt: Die Festhaltetherapie („Hättest Du mich festgehalten“). Jean Liedloff hat in ihrem Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ beschrieben, wie Amazonas-Indianer ihre Kinder aufziehen und daraus Rückschlüsse gezogen, warum in der „zivilisierten“ Welt Kindererziehung so oft fehlschlägt. Wenn man nun die Zusammenhänge erkennt, werden einem manche Verhaltensmuster und Krankheiten klarer und man kann versuchen, zumindest teilweise die Lücken aufzufüllen. Denn das ist das Geniale: Unerfüllte Lebensphasen warten das ganze Leben lang auf Erfüllung – man kann sie nachträglich einlösen und abschließen. Eine Chance
Wer bin ich ?
Martina Tolnai, geboren am 27.8.1962.
Ausbildungen zur examinierten Krankenschwester, Palliativ-Care und Heilkräuterfachfrau.
Zurzeit tätig in einer psychosomatischen Fachklinik in Hessen.
Meine Interessen liegen im Erforschen von Zusammenhängen vor Allem im seelischen/körperlichen Bereich.
Des Weiteren beschäftige ich mich mit Alternativmedizin (gebe Kräuterkurse) und singe in einem Akustik-Duo.
Wolfgang Filbert, Dipl.-Ökonom
Vorstellung Praxisprojekte nach Symposium 2006: „Coaching für best-agers – Coaching zur Unterstützung des Kohärenzgefühls von Führungskräften in der zweiten Lebenshälfte“
Wirtschaftliche Umbruchzeiten erreichen auch langjährige Leistungs-träger und gut ausgebildete Führungskräfte. Neben der Berufswelt ändern sich auch die anderen Lebensbereich: Familie, Freizeit sehr dynamisch. Generationenbeziehungen verlieren an Wert, Lebensformen sind vielfältiger geworden. Speziell die männliche Geschlechterrolle verändert sich.
Die zunehmend widersprüchlichen Inter- und Intrarollenerwartungen an Führungskräfte sind immens und die Konfrontation mit dem eigenen Selbst-Verständnis und mit den Grenzen der eigenen Möglichkeiten oft folgenreich und beeinträchtigen nicht selten psychische und physische Gesundheit.
Auf psychischer Ebene geht es um die Frage: Welche Ressourcen der Führungskraft helfen, um die vielfältigen und oft widersprüchlichen Erfahrungen innerhalb und zwischen den Lebensbereichen zu einem relativ kohärenten Selbstkonzept zusammenzufügen und diese in einem Kontinuum von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einzuordnen.
In meinem Forschungsprojekt arbeite ich heraus, was aus den bestehenden Theoriegebäuden, die sich mit menschlicher Entwicklung beschäftigen, von der Bedürfnis- und Motivationsforschung, der Life-span Theorie und der Selbstkonzeptforschung für Führungskräfte in der zweiten Lebenshälfte bleibt. Lücken versuche ich zu schließen und zu einem integrierten, salutogenetischen Modell, auf dem Coachingmaßnahmen aufbauen können, zu verdichten.
Im empirischen Teil der Arbeit prüfe ich anhand des SOC-Fragebogens (sense of coherence) von Aaron Antonovsky, ob konkrete Coachingmaßnahmen, die auf das erarbeitete integrierte Modell aufbauen, das Kohärenzgefühl mit den Eckpunkten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit signifikant erhöht.
In Korrelation mit dem Gießener-Beschwerde-Bogen (GBB) wird geprüft, ob Führungskräfte in der zweiten Lebenshälfte mit hohem Vertrauen in: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit weniger subjektiv empfundene körperliche Beschwerden haben als andere, die dieses Vertrauen nicht aufbringen.
Die Ergebnisse der Untersuchung werden interpretiert und diskutiert. Die Implikationen der Untersuchung auf die Modellbildung und die Implikationen auf die Interventionsmöglichkeiten im Coaching-Prozess werden diskutiert.
Bei dem vorliegenden Zwischenbericht handelt es sich um mein Dissertationsprojekt an der Fernuni-Hagen, Institut für Psychologie, Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie, Prof. Dr. Gerd Wiendieck.
Vita
Mein Name ist Wolfgang Filbert. Ich betreibe seit 1997 ein Coaching-Büro mit den Schwerpunkten:
- Synchronisation von persönlichen Zielen und Unternehmenszielen und
- Karriere-Coaching 50+
Ich bin seit 32 Jahren verheiratet. Wir haben drei Kinder.
Studiert habe ich Marketing und Organisationspsychologie, Abschluss: Dipl. Ökonom.
Meine Coaching-Ausbildung umfasst die Beratungsansätze: Transaktions-Analyse, Systemische Ansätze und Ressourcenorientierte Techniken von M. Erickson.
Bis 1997 habe ich als Geschäftsführer, Vertriebsdirektor und Aufsichtsrat in der Industrie gearbeitet und kann bei meiner Beratungsarbeit auf eine langjährige Managementerfahrung aufbauen.
Fallbeschreibungen meiner Arbeit sind in den Bücher von Christopher Rauen (Hrsg.), Coaching-Tools (2005) und von Ulrich Dehner (Hrsg.), Erfolgsfaktor Coaching (2004) veröffentlicht.
Am Institut für Psychologie der Fernuniversität Hagen, Prof. Dr. Gerd Wiendieck, arbeite ich an meinem Dissertationsprojekt: Coaching für best-agers. Eine Untersuchung über die Wirkfaktoren von Coachings für best-agers.
Beratung & Coaching
Wolfgang Filbert
Mühlenstr. 17 www.wolfgang-filbert.de
31603 Diepenau w.filbert@t-online.de
Tel. 05775 / 966 410 mobil: 0171 / 333 52 83
Dipl.-Päd. Silvia Glöckner, Gestalttherapeutin
Workshop: „Einander und sich selbst besser verstehen“
1.) Visualisierung: Einander und sich selbst besser verstehen
Wir alle erleben Augenblicke des Missverstehens, der Gereiztheit oder des Zorns, mit denen besser umzugehen wir gern lernen würden.
Es ist möglich, unsere Auffassung der Situation zu ändern, indem wir unsere
Fähigkeit erweitern, den anderen zu verstehen und uns in ihn hineinzudenken.
Das versetzt uns in die Lage, unsere eigenen Gefühle besser zu erkennen und uns das Gefühl anderer bewusst zu werden, was zu der wichtigen sozialen Kunst des Sicheinfühlens führt und unsere Empfindsamkeit erhöht.
2.) Visualisierung: Wie stehen wir zu unserem Verstand?
Diese Übung der gelenkten Imagination ermöglicht eine grundlegende Überprüfung des psychischen Verhältnisses des Teilnehmers zu seinem Verstand und zeigt Wege auf, die Qualität dieses Verhältnisses zu verbessern.
Methode:
- Gelenkte Imagination / Visualisieren.
- Erfahrungen aufschreiben und/oder zeichnen.
- Mitteilung der Erfahrungen in der Gruppe oder zu zweit.
Silvia Glöckner geb.: 07.05.1951
Diplompädagogin , Gestalttherapeutin und Supervisorin (DVG)
Psychotherapie (HPG) (ECP) European Certificat of Psychotherapie
Mediatorin, Paartherapie, Psychosynthese und Innere-Kind-Arbeit
www.paar-psychotherapie.de
Berufserfahrung:
1981 –1994 psychosoziale Beratung und Psychotherapie in einer Gemeinschaftspraxis und Beratungsstelle in Berlin.
Seit 1994 in eigener Praxis psychotherapeutisch und beratend mit Einzelnen, Paaren und Gruppen arbeitend, sowie als Supervisorin und Mediatorin für Fachteams und Einzelpersonen aus dem psycho-sozialen, beratenden und psychiatrischen Berufsfeld in Berlin tätig
In meiner therapeutischen und beratenden Tätigkeit arbeite ich integrativ mit der Gestalttherapie und der Psychosynthese.
Die Gestalttherapie ist in ihrem Charakter experimentell und Wachstums orientiert.
Sie richtet sich auf die augenblickliche persönliche Erfahrung des Klienten.
Die gegenwärtigen Erfahrungen stehen im Mittelpunkt ,mit dem was er tut, wie er etwas tut, und welche Auswirkungen das auf das Miteinander hat.
Die Psychosynthese ist ein ganzheitlicher Ansatz der die tiefenpsychologischen (personalen) wie auch die spirituellen (transpersonalen) Dimensionen der menschlichen Erfahrung integriert.
Monika Winkelmann, Poesietherapeutin
Workshop: „Intuitives Schreiben“
… ist ein Weg zum eigenen Selbst und zum Anderen. Zum Schreiben als „Disziplin“ oder „Weg“ wie Flötespielen, nur dass Sie selber die Flöte, das Klavier oder die Stimme sind. Der Begriff des Intuitiven Schreibens wird von Gabriele Rico, Julia Cameron, Natalie Goldberg verwendet, die Autorinnen von Klassikern sind („Garantiert schreiben lernen“, „Der Weg des Künstlers“, „Schreiben als Weg“).
Im Workshop „Intuitiv es Schreiben“ werde ich mit Ihnen zusammen einen Raum kreieren, indem Sie sich zuallererst entspannen, sammeln und gleichsam nach innen fallen lassen können. Ich werde Ihnen die wesentlichen Merkmale des kreativen Schreibens nahe bringen und Ihnen mehrmals einen Schreibimpuls geben, nach dem Sie jeweils – so spontan wie möglich – einen freien Text schreiben. Bewährte Schreibspiele und -methoden helfen, die inneren Kritiker zu überlisten und „das Gehirn aufzulockern“. Wer möchte, liest seinen/ihren Text in der Gruppe vor und erhält behutsame und eine möglichst wertungsfreie Resonanz. Heilsam und befriedigend zugleich ist der Prozess des Schreibens. Blockaden lösen sich sanft, Innenräume öffnen sich, befreit durch das Zauberwort der Poesie.
Monika Winkelmann…
… leitet Selbsterfahrungsseminare mit „Intuitivem, heilsamem Schreiben“ in unterschiedlichsten Bildungshäusern und Zusammenhängen seit Anfang 1990. Bei Prof. Lutz von Werder hat sie sich zur Poesiepädagogin ausbilden lassen und schulte sich u.a. in „Themenzentrierter Interaktion“ bei Ruth Cohn und in Poesietherapie bei Ilse Orth. Seit einigen Jahren ist sie fasziniert von Council-Kreisarbeit und lernte bei Coleridge Daniels u.a. „Übergangsrituale in der Natur“. Ihre 20jährige Praxis in Meditation (vor allem Achtsamkeitsmeditation nach Thich Nhat Han) und Körperarbeit lässt sich gut mit Schreiben verbinden. 1999 gründete sie die FrauenSchreibSchule KALLIOPE, ein „Weg in poetischer Selbstentwicklung“. Als Coach begleitet sie Schreibende und Suchende und unterstützt sie darin, sich dem Schreibfluss hinzugeben, der inneren Stimme Vertrauen zu schenken. Prägnanz, Dichte und Rundheit der so entstandenen Texte überzeugen und berühren: Den Schreibenden, den Hörenden. Tiefes Verstehen breitet sich aus wie ein samtroter Teppich.
monika-winkelmann(at)t-online.de
www.winkelmann-seminare.de
Dipl.-Psych. Christa Lorenz, Gestalttherapeutin
Impulsreferat: „Die Weisheit im Humor“
Kennen Sie den?
In der ehemaligen DDR geht bei der Stasi ein anonymes Schreiben ein, dass Meier Waffen in seinem Garten vergraben habe. Am nächsten Morgen stehen drei Mannschaftswagen vor dem Haus.
„Was ist denn hier los“ fragt Meier.
„Sie haben Waffen vergraben.“
„Ich, nie!“
„Das werden wir ja sehen!“
Der Garten wird komplett umgewühlt, doch es werden keine Waffen gefunden.
„Hab ich doch gleich gesagt, ich habe keine Waffen“, sagt Meier. Als die Stasi abgezogen ist, ruft Meier seinen Sohn an.
„Hat prima geklappt. Kannst Du morgen zum Kartoffelnlegen kommen? Der Garten ist bereits umgegraben.“
Humor ist seit dem Altertum aus unterschiedlichen kulturellen Perspektiven untersucht worden und so führt eine frühe antike Humortheorie auf die Poetik des Aristoteles zurück, die der Nachwelt leider nicht mehr erhalten ist. Einer der wesentlichsten Aspekte des Humors ist, dass er uns befähigt, das Absurde (Widersinnige, Aberwitzige) an einer Sachlage zu erkennen und sich auch von zutiefst erschreckenden Erlebnissen nicht entmutigen zu lassen und so dient der Humor selbst Unterdrückten als moralische Waffe gegen ihre Unterdrücker.
Humor gilt allgemein als eine herausragende Eigenschaft des Menschen insbesondere deshalb, weil dessen Wirkung im entspannenden Lachen seinen Ausdruck findet und eine beruhigende Wirkung auf das Individuum ausübt. Zugleich bewirkt er auf sozialer Ebene eine ansteckende Ausstrahlungskraft. „Lachen ist gesund“ oder „Lachen ist die beste Medizin“ – so sagen wir im Volksmund – und sprechen damit die entlastende Wirkung des Humors an, der seine Kräfte gerade in angespannten Situationen zu entfalten und Atmosphären der Erleichterung zu initiieren vermag. So kann Humor gerade in problembeladenen Situationen befreiend, solidarisch und vor allem sinnstiftend wirken. Das geschieht nicht zuletzt deshalb, weil die humorvolle Intervention insbesondere im sozialen Miteinander das Gespräch oft auf eine andere Ebene verlagert, in der es möglich wird, Abstand zum Geschehen zu gewinnen, Exzentrizität zu erlangen.
In diesem Impulsreferat wird aus zwei Biografien berichtet, die die Weisheit im Humor eindrucksvoll demonstrieren.
Vita Christa Lorenz
Christa Lorenz, geboren 1950, Dipl.-Sozialpädagogin, Krankenschwester, Fachkrankenschwester und Lehrerin für Berufe im Gesundheitswesen, Ausbildung in der Integrativen Therapie bei Dr. H. Heinl und Prof. H. Petzold sowie Paar- und Sexualtherapie/Paarsynthese (Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung/Fritz Perls Institut für Integrative Therapie, Gestalttherapie und Kreativitätsförderung) und Psychologische Beraterin, Diplom IAPP. Ausbildung in Transaktionsanalyse bei M. Sell, Ausbildung im Autogenen Training bei Dr. H. Lindemann und Gesundheitstraining bei O. C. Simonton und bei M. Höhn-Beste. Ausbildung in Provokativer Therapie bei Prof. F. Farrelly und Dr. N. Höfner.
Unterrichtstätigkeit an Krankenpflegeschulen, Krisenintervention und psychologische Beratung zur Persönlichkeitsentwicklung und psychoonkologische Begleitung Krebskranker und deren Angehörige. Einzel- und Paarberatung.
Tätig in eigener Psychotherapeutischer Praxis und Leiterin des Zentrums für Gesundheitsförderung in Hannover.
Korrespondenz: Christa Lorenz, Zentrum für Gesundheitsförderung und Psychologische Praxis, Kokenstraße 5, 30159 Hannover, Fon/AB: 0511/2829874, Fax: 0511/480891, Mobil: 0160-3481274, Mail: praxis.lorenz@htp-tel.de
Privat: Petit-Couronne-Straße 24 B, 30453 Hannover, Fon/Fax/AB: 0511/480891, Mail: christa.lorenz@htp-tel.de
Rüdiger-Felix Lorenz, Gestaltanalytiker
Impulsreferat: „Salutogenese und Sinnverstehen“
Die salutognetische Orientierung ermöglicht den Blick auf die Ressourcen und die Potenziale des Menschen, d. h. wenn wir krank sind, dann sind wir eben nicht nur krank, sondern es stehen uns stets salutogene Bewältigungsmöglichkeiten zur Gestaltung unserer Lebensaufgaben zur Verfügung.
Wie Antonovsky eindrucksvoll belegt, sind es nicht die Stresserfahrungen an sich, die dem Menschen bei der Bewältigung der Anforderungen Schwierigkeiten bereiten, vielmehr geht es dabei um die Art der Stressverarbeitung selbst. Drei Motivationsdispositionen (vgl. Lazarus 1991), die der Verpflichtung sich für eine Sache einzusetzen (commitment), die der Herausforderung (challenge) und die der Kontrolle spielen in diesem Prozess eine herausragende Rolle, wobei die Dimension der Verpflichtung vor allem als Sinn zur Erreichung von Zielen und für die Bedeutung der Sinnhaftigkeit des Lebens verstanden werden kann. Diese Kräfte mindern maßgeblich die wahrgenommene Bedrohung eines gegebenen Stressors. Engagierte Menschen sind aktiv involviert, wenn sie gerade an einer Aufgabe arbeiten, die für sie Bedeutung hat; sie sind zudem ausdauernd bei Anforderungen und suchen nach Hilfsquellen, wenn sie unter Druck geraten.
Dieser Vortrag zentriert auf die Erkenntnisse des Salutogenesekonzeptes und deren Bedeutung im Sinnverständnis ihrer praktischen Anwendung.
Vita
Rüdiger-Felix Lorenz, geboren 1947, Gestaltanalytiker, Ausbildung bei Prof. Dr. mult. H. Petzold (Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung/Fritz Perls Institut für Integrative Therapie, Gestalttherapie und Kreativitätsförderung), Eurozertifikat (ECP) – European Certificate of Psychotherapy, Ausbildung in Transaktionsanalyse bei M. Sell und Ausbildung in Klinischer Hypnose (Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose), Gesundheitswissenschaftler.
Betreuung von Gefangenen in der JVA Hannover und langjährige klinische Tätigkeit in der Erwachsenenpsychiatrie. Lehrbeauftragter an der Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung und dem Fritz Perls Institut für Integrative Therapie und Kreativitätsförderung, Gastdozent in der Akademie Loccum. Tätigkeit im Rundfunk zu den Sendungen der Sendereihen „Gesundheit heute“ und „LebensArt“ und im Fernsehen im Rahmen der Zuschauerberatung.
Tätig seit 1989 in eigener Psychotherapeutischer Praxis und Leiter des Zentrums für Gesundheitsförderung in Hannover.
Korrespondenz: Rüdiger-Felix Lorenz, Zentrum für Gesundheitsförderung und Psychologische Praxis, Kokenstraße 5, 30159 Hannover, Fon/AB: 0511/2829874, Fax: 0511/480891, Mobil: 0173-4342355, Mail: praxis.lorenz@htp-tel.de
Privat: Petit-Couronne-Straße 24 B, 30453 Hannover, Fon/Fax/AB: 0511/480891, Mobil: 0173-4342355, Mail: felix.lorenz(at)htp-tel.de
Dr. Franz Friczewsk
Impulsreferat: „Das Verstehen verstehen – die Kunst gewaltlosen Denkens“
Gewaltloses Denken? Kann man denn durch Denken überhaupt Gewalt ausüben? Ich behaupte: ja. Wer z. B. fragt: „was ist Verstehen?“ oder „was ist Intuition?“, der unterstellt mit dem „Ist“, es gäbe so etwas wie objektiv reproduzierbare Vorgange des Verstehens oder der Intuition. Und damit tut er den Dingen, anderen Menschen und letztlich auch sich selbst Gewalt an. Im Anschluss an den Neurobiologen Humberto Maturana und seine „Biologie der Kognition“ könnten wir die Frage auch so stellen:
Was müssen Menschen – als in Sprache operierende lebende Systeme – tun, um die Erfahrung des Sich-Verstehens (oder der Intuition) zu machen?
Zur Einstimmung darauf ein kurzer Text von Heinz von Foerster, dem Vater der „Kybernetik zweiter Ordnung“:
Wir verstehen nicht
Verstehen,
es entzieht sich uns,
entschlüpft uns,
denn wir merken nicht
das Unglaubliche,
das Rätselhafte,
das Erstaunliche,
das Wunderbare,
das in alltäglichem Gespräch.
und Reflexion vor sich geht
Erst wenn dieser Strom
von Selbstverständlichkeit
gestört wird,
stehen wir staunend
vor diesem Wunder.
Dr. Franz Friczewski, Diplom-Sozialwirt
Coach, Beratung für Betriebliches Gesundheitsmanagement, Trainer für „Mindfulness-Based-Stress-Reduction-MBSR“ nach J.K. Zinn.
Den theoretischen Hintergrund meiner Arbeit bilden die Ansätze von Humberto Maturana („Biologie der Erkenntnis“) und von A. Antonovsky (Salutogenese). Dabei interessiert mich die Frage, wie beide Ansätze sich fruchtbar verbinden und auf die „kohärente Organisation“ anwenden lassen. Derzeit Arbeit an einem entsprechenden Buchprojekt.